Ja, politisch würde ich es begrüßen. Ich habe den Euro sowie auch das ganze Maastricht-Europa von Anfang an abgelehnt. Statt dessen wäre ich für das, was man "Europa der Vaterländer" nennt: ein Europa eng kooperierender Nationalstaaten. Aber keinen europäischen Bundesstaat, keine "Vereinigten Staaten von Europa." Und auch keine "Transfer-Union," in der Deutschland auf Dauer der Zahlmeister halb Europas wäre.
Letztlich war die Einführung des Euro auch gar nicht primär wirtschaftlich, sondern politisch motiviert. Es ging letztlich um einen Paradigmenwechsel: weg von den Nationalstaaten hin zu einer politischen Europäischen Union, in der die Nationalstaaten aufgehen und nicht mehr eigenes Gewicht haben sollen als beispielsweise in der bisherigen Bundesrepublik Deutschland die Bundesländer. Aber weil die Völker Europas ihre nationale Identität und ihre Nationalstaaten nicht aufgeben wollen und es folglich für ein solches Europa unter ihnen auch nie eine Mehrheit gäbe, hat man das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt und eine Währungsunion geschaffen (die ohne politische Union auf Dauer gar nicht lebensfähig wäre bzw. genau zu dem Irrsinn führt, den wir zur Zeit erleben), um wirtschaftliche Fakten zu schaffen, die eine politische Union Europas erzwingen, ob die Völker sie nun wollen oder nicht.
Allerdings wäre es vermutlich zu kurz gegriffen, jetzt einfach die D-Mark wieder einzuführen und zu meinen, die Welt wäre damit wieder in Ordnung. Das Argument, daß die D-Mark dann so stark wäre, daß sich deutsche Exporte damit drastisch verteuerten und die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft damit in eine schwere Krise stürzte, scheint mir nicht unberechtigt zu sein.
Noch einmal: ich bin ganz entschieden für die Wiederherstellung der nationalen Währungshohheit. Aber mit einer bloßen Abschaffung des Euro und der Wiedereinführung der D-Mark ist es vermutlich nicht getan. Vielmehr stellt sich für mich sehr grundsätzlich die Frage nach einem anderen Wirtschaftssystem, das sich primär an realwirtschaftlichen und nicht an "virtuellen" spekulativen Werten orientiert. In dem dann auch nicht mehr eine gesunde Volkswirtschaft mit gesunder Währung dadurch abgestraft wird, daß ihre Exporte so teuer werden, daß sich das Zeug kaum noch jemand leisten kann.
Die meisten Deutschen sind sich nicht darüber im klaren das Deutschland untergehen würde. Das sind die Vorstellungen der Alten die Deutschland nach dem Krieg als Wirtschaftsmacht erlebt haben, da spielen aber auch historische Allmachtsstreben des Kaiserreichs in den Köpfen vieler Deutscher eine Rolle. Fakt ist jedoch - in Zukunft wird Deutschland sich nicht alleine behaupten können! Es hat nur 80 Millionen Einwohner und die Qualität der Arbeit der anderen Staaten zieht nach. China min. 15 Mal so viele Einwohner, BIP wird in Jahrzehnten um ein vielfaches höher sein als Deutschlands, Brasilien wird kommen, Indien wird kommen, USA wird bleiben! Ob es Deutschen gefällt oder nicht, Ihre Vorstellungen einer goldenen alleinigen Zukunft für Deutschland sind reine Utopie! Die D-Mark hätte langfristig auf den Weltmärkten keine Chance mehr. Deutschlands Zukunft ist in Europa. Wirtschaftlich. Nur als geeintes starkes Europa kann man sich auf den Weltmärkten behaupten. Aber, viel wichtiger als das ist Friede, Kulturelle Ãberfülle Europas und ein Zusammenwachsen zu einer in sich verbunden Gemeinschaft. Das ist Zukunft, da spielen auf Jahrzehnte 2,3 Jahre einer Eurokrise so gut wie keine Rolle!
Nein, der zunehmende Internationalismus würde Kleinststaaten wie Deutschland überollen. Während die Exporte deutlich einbrechen würde, da die anderen EU-Staaten durch Zölle ihre eigene Wirtschaft schützen müssen, würden Importe wie Ãl z.B. bei einer starken DM unbezahlbar werden.
@ Streber: Du hast Stufe 5 vergessen: Die Banker verzocken die DM wie den € und die Spirale beginnt von Neuem.
Nein, dann würde es uns so gehen wie der Schweiz derzeit mit ihren Franken. Es ist erst ein paar Wochen her, da hat Collien Hot hier gejammert, wie teuer der Franken wird, und um das zu verhindern, muss jetzt die Schweizerische Nationalbank unlimitiert Devisen einkaufen. Dass das nicht ewig funktionieren kann, kann sich jeder an zwei Fingern abzählen...
Answers & Comments
Verified answer
Ja, politisch würde ich es begrüßen. Ich habe den Euro sowie auch das ganze Maastricht-Europa von Anfang an abgelehnt. Statt dessen wäre ich für das, was man "Europa der Vaterländer" nennt: ein Europa eng kooperierender Nationalstaaten. Aber keinen europäischen Bundesstaat, keine "Vereinigten Staaten von Europa." Und auch keine "Transfer-Union," in der Deutschland auf Dauer der Zahlmeister halb Europas wäre.
Letztlich war die Einführung des Euro auch gar nicht primär wirtschaftlich, sondern politisch motiviert. Es ging letztlich um einen Paradigmenwechsel: weg von den Nationalstaaten hin zu einer politischen Europäischen Union, in der die Nationalstaaten aufgehen und nicht mehr eigenes Gewicht haben sollen als beispielsweise in der bisherigen Bundesrepublik Deutschland die Bundesländer. Aber weil die Völker Europas ihre nationale Identität und ihre Nationalstaaten nicht aufgeben wollen und es folglich für ein solches Europa unter ihnen auch nie eine Mehrheit gäbe, hat man das Pferd vom Schwanz her aufgezäumt und eine Währungsunion geschaffen (die ohne politische Union auf Dauer gar nicht lebensfähig wäre bzw. genau zu dem Irrsinn führt, den wir zur Zeit erleben), um wirtschaftliche Fakten zu schaffen, die eine politische Union Europas erzwingen, ob die Völker sie nun wollen oder nicht.
Allerdings wäre es vermutlich zu kurz gegriffen, jetzt einfach die D-Mark wieder einzuführen und zu meinen, die Welt wäre damit wieder in Ordnung. Das Argument, daß die D-Mark dann so stark wäre, daß sich deutsche Exporte damit drastisch verteuerten und die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft damit in eine schwere Krise stürzte, scheint mir nicht unberechtigt zu sein.
Noch einmal: ich bin ganz entschieden für die Wiederherstellung der nationalen Währungshohheit. Aber mit einer bloßen Abschaffung des Euro und der Wiedereinführung der D-Mark ist es vermutlich nicht getan. Vielmehr stellt sich für mich sehr grundsätzlich die Frage nach einem anderen Wirtschaftssystem, das sich primär an realwirtschaftlichen und nicht an "virtuellen" spekulativen Werten orientiert. In dem dann auch nicht mehr eine gesunde Volkswirtschaft mit gesunder Währung dadurch abgestraft wird, daß ihre Exporte so teuer werden, daß sich das Zeug kaum noch jemand leisten kann.
Bloss nicht, sonst verrechnet der Bäcker sich erneut bei der Umrechnung 35 Cent wären dann 95 Pfennig.
Die meisten Deutschen sind sich nicht darüber im klaren das Deutschland untergehen würde. Das sind die Vorstellungen der Alten die Deutschland nach dem Krieg als Wirtschaftsmacht erlebt haben, da spielen aber auch historische Allmachtsstreben des Kaiserreichs in den Köpfen vieler Deutscher eine Rolle. Fakt ist jedoch - in Zukunft wird Deutschland sich nicht alleine behaupten können! Es hat nur 80 Millionen Einwohner und die Qualität der Arbeit der anderen Staaten zieht nach. China min. 15 Mal so viele Einwohner, BIP wird in Jahrzehnten um ein vielfaches höher sein als Deutschlands, Brasilien wird kommen, Indien wird kommen, USA wird bleiben! Ob es Deutschen gefällt oder nicht, Ihre Vorstellungen einer goldenen alleinigen Zukunft für Deutschland sind reine Utopie! Die D-Mark hätte langfristig auf den Weltmärkten keine Chance mehr. Deutschlands Zukunft ist in Europa. Wirtschaftlich. Nur als geeintes starkes Europa kann man sich auf den Weltmärkten behaupten. Aber, viel wichtiger als das ist Friede, Kulturelle Ãberfülle Europas und ein Zusammenwachsen zu einer in sich verbunden Gemeinschaft. Das ist Zukunft, da spielen auf Jahrzehnte 2,3 Jahre einer Eurokrise so gut wie keine Rolle!
Gäääääähhhhhhhnnnnnnnnn !!!
N E I N !!!!
Gefühlte 1000 mal die gleiche Frage, immerhin für die Unbelehrbaren die Möglichkeit, wieder mal abzuko...en.
Nein. Auf versteckte Preiserhöhungen kann ich verzichten.
gegenfrage:
Was würde das bringen ? Wir hätten dann auch nicht mehr Geld, und billiger würde auch nichts werden, eher teurer.
Nein, der zunehmende Internationalismus würde Kleinststaaten wie Deutschland überollen. Während die Exporte deutlich einbrechen würde, da die anderen EU-Staaten durch Zölle ihre eigene Wirtschaft schützen müssen, würden Importe wie Ãl z.B. bei einer starken DM unbezahlbar werden.
@ Streber: Du hast Stufe 5 vergessen: Die Banker verzocken die DM wie den € und die Spirale beginnt von Neuem.
Ich bleibe lieber bei unserem Franken, der hat schon 150 Jahre überlebt und wird auch die nächsten 150 Jahre schaffen!
nein.
Ist auch nur bedrucktes papier...
nein, denn ich müsste mir wieder mehrere geldbörsen zulegen, von wegen dem 3 ländereck, jedes land seine eigen währung
Nein, dann würde es uns so gehen wie der Schweiz derzeit mit ihren Franken. Es ist erst ein paar Wochen her, da hat Collien Hot hier gejammert, wie teuer der Franken wird, und um das zu verhindern, muss jetzt die Schweizerische Nationalbank unlimitiert Devisen einkaufen. Dass das nicht ewig funktionieren kann, kann sich jeder an zwei Fingern abzählen...