Ich habe vor ca 2 Wo im TV eine Doku über ihn und seine Karriere von der Schulbank weg gesehen . Er war ein höchstbegabter Schüler, bester Abiturient seines Jahrgangs in ganz Bayern . Und als Politiker hat er - schon beginnend in seinem Amt als kleiner Landrat - viel für Bayern geleistet ; ihm hat Bayern bis heute seine führende Stellung in Wirtschaft, Kultus und Schulwesen zu verdanken .Und alle Kulturschaffenden in D , die sich ja gerne über ihn belustigen , sollten ihn jeden Tag in ihr Morgen- und Abendgebet einschließen : Viele Theater und Opernhäuser in D gibt es heute in D nur noch dank Bayern als zuverlässigem Einzahler in den Länderfinanzausgleich seit der Mitte der 50er Jahre ...
Zu seiner persönlichen Tragik gehörte es , dass es ihm nie gelang , seine Intellektualität - er war ausgebildeter Lehrer für Latein und Griechisch - einem breiten Publikum zu vermitteln ; dafür waren sein Auftreten und auch seine Erscheinung einfach zu holzschnittartig und grobschlächtig . Wie hatte er selbst einmal gesagt ? " Wenn ich ausgesehen hätte wie der Todenhöfer , dann wäre ich in seinem Alter schon längst Bundeskanzler gewesen " ...
Und unvergessen auch die Tatsache , dass er " seinen " Wahlkampf um das Amt des BK nur verloren hat , weil die vereinte hamburger Pressemacht mit Spiegel , Zeit und Stern aus allen Rohren schoss, um seinen Wahlsieg zu verhindern, was bekanntlich ja auch erfolgreich war . Aber von diesem Missbrauch der Pressemacht und der Publizistik redet ja heute auch keiner mehr ; es gibt sogar immer noch viele , die derartiges für den Beweis einer lebendigen Demokratie halten ... Ich sehe das eher als den Beweis dafür , dass nicht das Volk , sondern schon lange die Vierte Macht im Staate die Politik bestimmt .
Nachtrag . Soeben entdeckt : Wer sich nicht mit den üblichen Vorurteilen begnügen möchte , der kann diese Doku nochmal anschauen auf BR am Samstag , 5.9.2015 um 20.15
Ein schlauer Fuchs war er auf jeden Fall. Er hat sicherlich viel zur wirtschaftlich gesunden Entwicklung Bayerns beigetragen. Er hat es erfolgreich verstanden, sich so eine Art "Bayerischer-Landesvater"-Image aufzubauen und damit in Bayern viele Sympathien zu gewinnen. Er war aber auch skrupellos und hat viel in die eigene Tasche gewirtschaftet. Aber da war er ganz gewiß nicht der Einzige.
Er war so eine Art "bayerisches Urviech" und ein kalter Krieger per excellence. Und hatte dabei einen beträchtlichen realsatirischen Unterhaltungswert - wenn DEN unsere heutigen Politiker wenigstens hätten. Sein Kommentar damals zu Tschernobyl und die Anti-Atomkraftbewegung (dazu müßt Ihr Euch nun seinen bayerischen Dialekt vorstellen): "Tschernobyl liegt nicht in Bayern, und es liegt auch nicht in Niedersachsen. Sondern es liegt in der Ukraine. Es ist ein marrrxistisches Murrrxwerk!" Das und vieles andere von ihm, und vor allem auch wie er es formuliert und sich dabei gebärdet hat, hätte man "eins zu eins" auf eine Kabarettbühne bringen können.
Trotz seines kompromißlosen Antikommunismus war er es, der in den 80er Jahren den westdeutschen Milliardenkredit für die DDR eingefädelt und deren Lebensdauer damit noch um ein paar Jahre verlängert hat. Vielleicht um die Lebensbedingungen der Menschen in der DDR etwas zu verbessern, aber vor allem wohl auch, um den europäischen Status Quo einschließlich der deutschen Teilung zu erhalten. Denn ein deutscher Patriot war er auf keinen Fall. Er hat klar und deutlich erklärt, er stehe nicht "für die Wiederbelebung einer europäischen Staatenwelt mit einem Deutschen Reich in der Mitte." Ich meinerseits habe mein Leben lang gesamtdeutsch gedacht und empfunden und ihn darum immer als politischen Gegner empfunden.
Von damals ist mir noch eine Bemerkung einer mittlerweile längst verstorbenen alten Dame in Erinnerung, die in ihrem hessischen Dialekt gesagt hat: "Der hat ein Gesicht, des gehört in die Hos."
Hatte viel Dreck am Stecken, womit er im politischen Geschäft allerdings alles andere als allein ist, dafür aber auch noch leidenschaftlich verteidigte Überzeugungen, und der konnte so richtig auf den Tisch hauen wenn nötig. Würde vielen bigotten Gutmenschenschwätzern vom Schlage einer Roth, Özdemir oder Göring-Eckardt heute wünschen, dass sie von Strauß im Bundestag mal so richtig zusammen gestaucht würden, und er ihnen eine Gardinenpredigt um die Ohren hauen möge, wie sie einer lauen und rückgratlosen Merkel nie über die Lippen kommen wird.
Da denke ich immer an einen Poltergeist, allerdings war er hochintelligent und lieferte sich prima Wortgefechte mit Schnauze Schmidt und dem alten Wehner. Hängengeblieben ist mir allerdings die Starfighteraffäre und das machte ihn in meinen Augen unglaubwürdig.
hatte ja erst vor kurzem einen Film über sein Leben angeschaut > er war ein Vollblut - Politiker und wurde von so manchen verheizt > doch ein guter Familienvater war er allemal!
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Ich habe vor ca 2 Wo im TV eine Doku über ihn und seine Karriere von der Schulbank weg gesehen . Er war ein höchstbegabter Schüler, bester Abiturient seines Jahrgangs in ganz Bayern . Und als Politiker hat er - schon beginnend in seinem Amt als kleiner Landrat - viel für Bayern geleistet ; ihm hat Bayern bis heute seine führende Stellung in Wirtschaft, Kultus und Schulwesen zu verdanken .Und alle Kulturschaffenden in D , die sich ja gerne über ihn belustigen , sollten ihn jeden Tag in ihr Morgen- und Abendgebet einschließen : Viele Theater und Opernhäuser in D gibt es heute in D nur noch dank Bayern als zuverlässigem Einzahler in den Länderfinanzausgleich seit der Mitte der 50er Jahre ...
Zu seiner persönlichen Tragik gehörte es , dass es ihm nie gelang , seine Intellektualität - er war ausgebildeter Lehrer für Latein und Griechisch - einem breiten Publikum zu vermitteln ; dafür waren sein Auftreten und auch seine Erscheinung einfach zu holzschnittartig und grobschlächtig . Wie hatte er selbst einmal gesagt ? " Wenn ich ausgesehen hätte wie der Todenhöfer , dann wäre ich in seinem Alter schon längst Bundeskanzler gewesen " ...
Und unvergessen auch die Tatsache , dass er " seinen " Wahlkampf um das Amt des BK nur verloren hat , weil die vereinte hamburger Pressemacht mit Spiegel , Zeit und Stern aus allen Rohren schoss, um seinen Wahlsieg zu verhindern, was bekanntlich ja auch erfolgreich war . Aber von diesem Missbrauch der Pressemacht und der Publizistik redet ja heute auch keiner mehr ; es gibt sogar immer noch viele , die derartiges für den Beweis einer lebendigen Demokratie halten ... Ich sehe das eher als den Beweis dafür , dass nicht das Volk , sondern schon lange die Vierte Macht im Staate die Politik bestimmt .
Nachtrag . Soeben entdeckt : Wer sich nicht mit den üblichen Vorurteilen begnügen möchte , der kann diese Doku nochmal anschauen auf BR am Samstag , 5.9.2015 um 20.15
Ein schlauer Fuchs war er auf jeden Fall. Er hat sicherlich viel zur wirtschaftlich gesunden Entwicklung Bayerns beigetragen. Er hat es erfolgreich verstanden, sich so eine Art "Bayerischer-Landesvater"-Image aufzubauen und damit in Bayern viele Sympathien zu gewinnen. Er war aber auch skrupellos und hat viel in die eigene Tasche gewirtschaftet. Aber da war er ganz gewiß nicht der Einzige.
Er war so eine Art "bayerisches Urviech" und ein kalter Krieger per excellence. Und hatte dabei einen beträchtlichen realsatirischen Unterhaltungswert - wenn DEN unsere heutigen Politiker wenigstens hätten. Sein Kommentar damals zu Tschernobyl und die Anti-Atomkraftbewegung (dazu müßt Ihr Euch nun seinen bayerischen Dialekt vorstellen): "Tschernobyl liegt nicht in Bayern, und es liegt auch nicht in Niedersachsen. Sondern es liegt in der Ukraine. Es ist ein marrrxistisches Murrrxwerk!" Das und vieles andere von ihm, und vor allem auch wie er es formuliert und sich dabei gebärdet hat, hätte man "eins zu eins" auf eine Kabarettbühne bringen können.
Trotz seines kompromißlosen Antikommunismus war er es, der in den 80er Jahren den westdeutschen Milliardenkredit für die DDR eingefädelt und deren Lebensdauer damit noch um ein paar Jahre verlängert hat. Vielleicht um die Lebensbedingungen der Menschen in der DDR etwas zu verbessern, aber vor allem wohl auch, um den europäischen Status Quo einschließlich der deutschen Teilung zu erhalten. Denn ein deutscher Patriot war er auf keinen Fall. Er hat klar und deutlich erklärt, er stehe nicht "für die Wiederbelebung einer europäischen Staatenwelt mit einem Deutschen Reich in der Mitte." Ich meinerseits habe mein Leben lang gesamtdeutsch gedacht und empfunden und ihn darum immer als politischen Gegner empfunden.
Von damals ist mir noch eine Bemerkung einer mittlerweile längst verstorbenen alten Dame in Erinnerung, die in ihrem hessischen Dialekt gesagt hat: "Der hat ein Gesicht, des gehört in die Hos."
Hatte viel Dreck am Stecken, womit er im politischen Geschäft allerdings alles andere als allein ist, dafür aber auch noch leidenschaftlich verteidigte Überzeugungen, und der konnte so richtig auf den Tisch hauen wenn nötig. Würde vielen bigotten Gutmenschenschwätzern vom Schlage einer Roth, Özdemir oder Göring-Eckardt heute wünschen, dass sie von Strauß im Bundestag mal so richtig zusammen gestaucht würden, und er ihnen eine Gardinenpredigt um die Ohren hauen möge, wie sie einer lauen und rückgratlosen Merkel nie über die Lippen kommen wird.
F.J. Strauß hat sich große Verdienste erworben,
seine Intelligenz, sein Durchsetzungsvermögen,
sein voraussehen hat BAYERN zum
wirtschaftlich stärksten 1.Bundesland
Deutschlands werden lassen.
er ist bekannt und beliebt evt bruder von blauclever der juengere
Ein starker Mann mit vollem Einsatz.
Er hat der DDR eine Milliarde DM zu geschustert!
Aber seine Wortgefechte im Bundestag waren schon etwas besonders mit Wehner usw Das fehlt einen heutzutage!
Als Kanzlerkanditat der CDU/CSU hat er versagt, sie mußten 5% Einbuße hinnehmen!
Da denke ich immer an einen Poltergeist, allerdings war er hochintelligent und lieferte sich prima Wortgefechte mit Schnauze Schmidt und dem alten Wehner. Hängengeblieben ist mir allerdings die Starfighteraffäre und das machte ihn in meinen Augen unglaubwürdig.
Vergänglichkeit kann Gegenwärtiges nicht ersetzen, sondern nur Hinterfragen!
hatte ja erst vor kurzem einen Film über sein Leben angeschaut > er war ein Vollblut - Politiker und wurde von so manchen verheizt > doch ein guter Familienvater war er allemal!