„Auch das Sein oder Nichtsein ist kein bedeutungshaltiges Zeichen der Sache [von der es gesagt wird], auch dann nicht, wenn man das "seiend" an sich selbst nackt sagen würde, denn es selbst ist gar nichts, sondern bezeichnet eine gewisse Verbindung [zu etwas] hinzu, welche ohne das Verbundene nicht zu denken ist“
– Aristoteles[2]
Dabei kommt es, so eine Beobachtung von Aristoteles, die auch heute noch viele Philosophen für zutreffend halten, [3] je nach Aussagekonstellation zu verschiedenen Bedeutungen des Wortes „ist“. „Da aber das Seiende, schlechthin ausgesprochen, in vielfachen Bedeutungen gebraucht wird.“ (Aristoteles[4])
Man kann die verschiedenen Bedeutungen des Wortes „ist“ im Deutschen schematisch wie folgt unterscheiden[5]
1.Existenz. Beispiel: Sokrates ist.
2.Relation
1.Identität
1.mathematische Gleichheit. Beispiel: Zwei mal zwei ist vier.
2.Kennzeichnung. Beispiel: Aristoteles ist der Lehrer von Alexander.
3.Definition. Beispiel: Ontologie ist die Lehre vom Seienden.
2.Prädikation von Eigenschaften. Beispiel: Sokrates ist sterblich.
3.Klassifizierung. Beispiel: Ein Elefant ist ein Säugetier.
Die Verwendung des „ist“ zur Kennzeichnung von Existenz kann sich auf die Existenz von Gegenständen, aber auch von Sachverhalten (es ist der Fall, dass …) beziehen. Die anderen Verwendungen von „ist“, also Identität, Prädikation oder Klassifizierung kennzeichnen Relationen oder Eigenschaften, wobei sie jeweils die Existenz des Subjektes implizit unterstellen (sog. Existenzpräsupposition).
„Das reine Sein macht den Anfang, weil es sowohl reiner Gedanke als das unbestimmte, einfache Unmittelbare ist, der erste Anfang aber nichts Vermitteltes und weiter Bestimmtes sein kann.“
– Hegel[19]
Hier bedeuten reines Denken, reiner Gedanke und reines Sein, dass sie bloße Form und absolut ohne Inhalt sind. Als reine Abstraktion ist es das Gleiche wie das Nichts.[20] Allein für sich ist die eine so wahr oder falsch wie die andere. Hegel sagt, dass erst die Einheit beider ihre Wahrheit ist.[21] Das Werden besteht aus ihnen. Darum sind sie in ihm identisch, obwohl sie Verschiedene bleiben. Diese Wahrheit Heraklits ist fundamental für Hegels ganze Logik.[22] Hegel spricht von einer absoluten Abstraktion ohne weitere Bestimmung. Alle Begriffe der Philosophie sind für ihn „Beispiele dieser Einheit“. [23]
„Es ist ein großer Gedanke, vom Sein zum Werden überzugehen; es ist (bei Heraklit, Anm.) noch abstrakt, aber zugleich ist es auch das erste Konkrete, die Einheit entgegengesetzter Bestimmungen. Diese ist so in diesem Verhältnis unruhig, das Prinzip der Lebendigkeit ist darin. Es ist darin der Mangel ersetzt, den Aristoteles an den früheren Philosophien aufgezeigt hat, - der Mangel an Bewegung; diese Bewegung ist nun hier selbst Prinzip. Es ist so diese Philosophie keine Vergangene; ihr Prinzip ist wesentlich […]. Es ist eine große Einsicht, dass man erkannt hat, dass Sein und Nichtsein nur Abstraktionen ohne Wahrheit sind, das erste Wahre nur das Werden ist. Der Verstand isoliert beide als wahr und geltend; hingegen die Vernunft erkennt das eine in dem anderen, dass in dem einen sein Anderes enthalten ist, - und so ist das All, das Absolute zu bestimmen als das Werden.“
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„Auch das Sein oder Nichtsein ist kein bedeutungshaltiges Zeichen der Sache [von der es gesagt wird], auch dann nicht, wenn man das "seiend" an sich selbst nackt sagen würde, denn es selbst ist gar nichts, sondern bezeichnet eine gewisse Verbindung [zu etwas] hinzu, welche ohne das Verbundene nicht zu denken ist“
– Aristoteles[2]
Dabei kommt es, so eine Beobachtung von Aristoteles, die auch heute noch viele Philosophen für zutreffend halten, [3] je nach Aussagekonstellation zu verschiedenen Bedeutungen des Wortes „ist“. „Da aber das Seiende, schlechthin ausgesprochen, in vielfachen Bedeutungen gebraucht wird.“ (Aristoteles[4])
Man kann die verschiedenen Bedeutungen des Wortes „ist“ im Deutschen schematisch wie folgt unterscheiden[5]
1.Existenz. Beispiel: Sokrates ist.
2.Relation
1.Identität
1.mathematische Gleichheit. Beispiel: Zwei mal zwei ist vier.
2.Kennzeichnung. Beispiel: Aristoteles ist der Lehrer von Alexander.
3.Definition. Beispiel: Ontologie ist die Lehre vom Seienden.
2.Prädikation von Eigenschaften. Beispiel: Sokrates ist sterblich.
3.Klassifizierung. Beispiel: Ein Elefant ist ein Säugetier.
Die Verwendung des „ist“ zur Kennzeichnung von Existenz kann sich auf die Existenz von Gegenständen, aber auch von Sachverhalten (es ist der Fall, dass …) beziehen. Die anderen Verwendungen von „ist“, also Identität, Prädikation oder Klassifizierung kennzeichnen Relationen oder Eigenschaften, wobei sie jeweils die Existenz des Subjektes implizit unterstellen (sog. Existenzpräsupposition).
„Das reine Sein macht den Anfang, weil es sowohl reiner Gedanke als das unbestimmte, einfache Unmittelbare ist, der erste Anfang aber nichts Vermitteltes und weiter Bestimmtes sein kann.“
– Hegel[19]
Hier bedeuten reines Denken, reiner Gedanke und reines Sein, dass sie bloße Form und absolut ohne Inhalt sind. Als reine Abstraktion ist es das Gleiche wie das Nichts.[20] Allein für sich ist die eine so wahr oder falsch wie die andere. Hegel sagt, dass erst die Einheit beider ihre Wahrheit ist.[21] Das Werden besteht aus ihnen. Darum sind sie in ihm identisch, obwohl sie Verschiedene bleiben. Diese Wahrheit Heraklits ist fundamental für Hegels ganze Logik.[22] Hegel spricht von einer absoluten Abstraktion ohne weitere Bestimmung. Alle Begriffe der Philosophie sind für ihn „Beispiele dieser Einheit“. [23]
„Es ist ein großer Gedanke, vom Sein zum Werden überzugehen; es ist (bei Heraklit, Anm.) noch abstrakt, aber zugleich ist es auch das erste Konkrete, die Einheit entgegengesetzter Bestimmungen. Diese ist so in diesem Verhältnis unruhig, das Prinzip der Lebendigkeit ist darin. Es ist darin der Mangel ersetzt, den Aristoteles an den früheren Philosophien aufgezeigt hat, - der Mangel an Bewegung; diese Bewegung ist nun hier selbst Prinzip. Es ist so diese Philosophie keine Vergangene; ihr Prinzip ist wesentlich […]. Es ist eine große Einsicht, dass man erkannt hat, dass Sein und Nichtsein nur Abstraktionen ohne Wahrheit sind, das erste Wahre nur das Werden ist. Der Verstand isoliert beide als wahr und geltend; hingegen die Vernunft erkennt das eine in dem anderen, dass in dem einen sein Anderes enthalten ist, - und so ist das All, das Absolute zu bestimmen als das Werden.“
– Hegel[24]
http://dictionary.sensagent.com/sein+(philosophie)...
du kannst wahrheit auch erschaffen, sofern du dich dabei an die regeln hältst. die hermetischen.
Ja mit deinen Gedanken.Mit Kraft deiner Gedanken kannst du Dinge Bewegen Erschaffen und Zerstören.
Niemals, sage ich.
Was soll man darauf schon antworten... Kann man ein Spiegelei braten, ohne ein Ei zu zerschlagen???! ....
Nein,wenn etwas möglich geworden ist-ist es ein Seiendes-denn dann ist es,existiert es!
Ich sage auch nein, denn wenn es in der Wirklichkeit ist ,dann ist es ein Seiendes.
ob etwas anfangen kann, zu existieren, ohne zu existieren ?
nein.