Mein Großvater, ein hochdekorierter Universitätsprofessor, hat mir immer die winzige Größe des Gehirnareals, das für die Vernunft verantwortlich ist (ein erbsengroßer Teil des präfrontalen Cortex) im Vergleich zum riesigen Stammhirn, in dem unsere prätationalen Triebe und Instinkte sitzen, vor Augen geführt.
Tatsächlich werden der Wille der Menschen – auch die „Intelligenten“ bzw. Intellektuellen – nicht nur die Ratio, sondern durch das Stammhirn, also den prärationalen, affektiv-vegetativen Komplex gesteuert, den Schopenhauer den „Willen“ nannte und ihm das Primat gegenüber der Vernunft zubilligen mußte. Somit muß sich jeder tiefere Denker mit Schopenhauer darüber im Klaren sein, daß es einer Münchhauseniade gleichkommen würde, wenn er glaubte, über seine Vernunft den prärationalen „Willen“ steuern zu können. (Merke: Schopenhauer gebraucht seinen Begriff des „Willens“ nicht im landläufigen Sinne, nach dem der Wille einfach der in die Tat übergehende Versuch der Verwirklichung der vernünftigen (rationalen) Entscheidung ist, sondern in dem Sinne das Prärationalen, Unvernünftigen, Trieb- und Instinkthaften im Menschen.)
So kommt dann auch der welterfahrene Herzog von La Rochefoucauld zur skeptischen Einsicht: „Wir wissen noch lange nicht, was wir alles wollen.“ – ein Satz, auf dem die gesamte Psychoanalyse und überhaupt der größere Teil der modernen Psychologie basiert.
Ohne diese Frage mit einem klaren Nein beantworten zu können ist doch größte Skepsis in Bezug auf die menschliche Vernunft angemessen. Oftmals ist das, was wir nicht ohne Eitelkeit unsere „Vernunft“ nennen, nur unsere Schwäche an Trieben und Instinkten. Doch letztere sind unser eigentlicher „Wille“ im Sinne Schopenhauers, unser „Es“ wie Freud es nennt und daraus, nicht aus der Vernunft, resultieren alle starken und nachhaltigen Taten des Menschen in der Geschichte – im Guten wie im Schlechten. –
Die Menschheit hat durch Kriege absolut nichts gelernt. Sonst könnte es nicht möglich sein, dass rechte Ratten wieder in einem deutschen Parlament und in anderen europäischen Parlamenten sitzen.
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Mein Großvater, ein hochdekorierter Universitätsprofessor, hat mir immer die winzige Größe des Gehirnareals, das für die Vernunft verantwortlich ist (ein erbsengroßer Teil des präfrontalen Cortex) im Vergleich zum riesigen Stammhirn, in dem unsere prätationalen Triebe und Instinkte sitzen, vor Augen geführt.
Tatsächlich werden der Wille der Menschen – auch die „Intelligenten“ bzw. Intellektuellen – nicht nur die Ratio, sondern durch das Stammhirn, also den prärationalen, affektiv-vegetativen Komplex gesteuert, den Schopenhauer den „Willen“ nannte und ihm das Primat gegenüber der Vernunft zubilligen mußte. Somit muß sich jeder tiefere Denker mit Schopenhauer darüber im Klaren sein, daß es einer Münchhauseniade gleichkommen würde, wenn er glaubte, über seine Vernunft den prärationalen „Willen“ steuern zu können. (Merke: Schopenhauer gebraucht seinen Begriff des „Willens“ nicht im landläufigen Sinne, nach dem der Wille einfach der in die Tat übergehende Versuch der Verwirklichung der vernünftigen (rationalen) Entscheidung ist, sondern in dem Sinne das Prärationalen, Unvernünftigen, Trieb- und Instinkthaften im Menschen.)
So kommt dann auch der welterfahrene Herzog von La Rochefoucauld zur skeptischen Einsicht: „Wir wissen noch lange nicht, was wir alles wollen.“ – ein Satz, auf dem die gesamte Psychoanalyse und überhaupt der größere Teil der modernen Psychologie basiert.
Ohne diese Frage mit einem klaren Nein beantworten zu können ist doch größte Skepsis in Bezug auf die menschliche Vernunft angemessen. Oftmals ist das, was wir nicht ohne Eitelkeit unsere „Vernunft“ nennen, nur unsere Schwäche an Trieben und Instinkten. Doch letztere sind unser eigentlicher „Wille“ im Sinne Schopenhauers, unser „Es“ wie Freud es nennt und daraus, nicht aus der Vernunft, resultieren alle starken und nachhaltigen Taten des Menschen in der Geschichte – im Guten wie im Schlechten. –
manchmal
Ja, es sind seine eigenen Worte.
Der Homo Sapiens hat sich selbst so benannt. Die Fähigkeit, sich selber zu reflektieren und zutreffend einzuschätzen, hat er also nicht.
Der Mensch ist ein Rudeltier und handelt dementsprechend.
Nein!
Ich will gar nicht immer vernünftig sein, sondern manchmal auch einfach nur Spaß haben.
Vernünftig : Kleinwagen (besser noch = Bus und Bahn)
Unvernünftig : Porsche
Nein !
Die Menschheit hat durch Kriege absolut nichts gelernt. Sonst könnte es nicht möglich sein, dass rechte Ratten wieder in einem deutschen Parlament und in anderen europäischen Parlamenten sitzen.
nein, denn wenn er es wäre, würde er nicht seine Lebensgrundlagen zerstören
Manchmal ja und manchmal nein.
Gemaess seiner eigenen Ansicht nach - ja.