So wie es aussieht, ist "Moslem" wie auch "Muslim" als Substantiv im deutschen Sprachgebrauch richtig. Ob das davon abgeleitete "moslemisch" als Adjektiv richtig ist, kann ich nicht verifizieren. Allerdings wird das Adjektiv "muslimisch" häufig verwendet, auch in seriösen Quellen, weshalb ich mich auch an diesen Ausdruck halten würde.
Demnach werden Moslem und Muslim synonym verwendet in der deutschen Sprache. Der Ausdruck "Muslim" entspricht eher der Aussprache im Arabischen, "Moslem" ist aus dem Persischen, also über einen Umweg, als Ausdruck zu uns gekommen.
Das scheint an sich kein ungewöhnlicher Vorgang zu sein. Auch wenn mir jetzt ad hoc nur ein weiteres Beispiel einfällt, gibt es dennoch einige andere Wörter, die über einen solchen sprachlichen Umweg zu uns gelangt sind, nämlich Japan. Der Ausdruck für das Land ist vom Chinesisch, über malaiisch zum deutschen Ausdruck geworden. Die Japaner selbst sagen "Nihon", manchmal auch "Nippon". Das kann man teilweise hier nachvollziehen: http://de.wiktionary.org/wiki/Japan
In diesem Fall muss man allerdings sagen, dass die Unterschiede in der Aussprache auch in der Schrift begründet sind. Die zugrunde liegende Schrift funktioniert quasi in Bildern, die losgelöst von der Aussprache funktionieren und faktisch in China anders gesprochen werden, als in Japan: http://de.wiktionary.org/wiki/%E6%97%A5%E6%9C%AC
Arabisch als Schriftsprache hat ähnliche Tücken, auch wenn nicht in "Bildern" geschrieben wird, sondern in Konsonanten, die im Ursprung den folgenden Vokal nicht immer erklärten.
Im deutschen ist die Verwendung "Moslem" korrekt. Sprachlich ist aber richtig "Muslim" zu sagen, weil das Arabische den Buchstaben "O" nicht vorsieht. Sachlich ist unabhängig von diesen Schreibweisen das gleiche gemeint.
Da hast du aber mit "Beijing" einen ganz fürchterlich hinkenden Vergleich gewählt. Denn nach der Sprach- und Rechtschreibreform in den 90er Jahren in China wurde das gesamte System komplett auf das sogen. "Hochmandarin" umgestellt und demnach heißt es jetzt nur noch "Beijing". Die Bezeichnung "Peking" wird innerhalb Chinas nicht mehr verwendet und ist nur noch als "veraltete Bezeichnung im Ausland" gebräuchlich!
@Fragesteller
Es heißt "muslimisch" wenn es als Konfessionszugehörigkeit gemeint ist. Ein "Moslem" ist e i n "muslimischer Glaubensangehöriger (männl.) " und eine "Muslimin" ist e i n e "muslimische Glaubensangehörige (weibl.) " Bei den Standesämtern in Deutschland gibt es ein Verzeichnis, in denen genau diese Bezeichnungen so festgelegt sind!
Das ist im Deutschen egal, Moslem(s) oder Muslim(e), moslemisch oder muslimisch.
Aber Muselmane ist abendländisch-mittelalterlich.
Mohammedaner ist die Bezeichnung der Muslime in der einstigen österreichisch-ungarischen Kaiserreich. Da hießen die Jude auch "mosaisch". Beides sind von dem christlichen Staat auferlegte Bezeichnungen, die die Betroffenen nicht selbst wählen konnten.
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So wie es aussieht, ist "Moslem" wie auch "Muslim" als Substantiv im deutschen Sprachgebrauch richtig. Ob das davon abgeleitete "moslemisch" als Adjektiv richtig ist, kann ich nicht verifizieren. Allerdings wird das Adjektiv "muslimisch" häufig verwendet, auch in seriösen Quellen, weshalb ich mich auch an diesen Ausdruck halten würde.
Zum Substantiv findet man immerhin einen Wiktionary-Eintrag, hier: http://de.wiktionary.org/wiki/Muslim
Demnach werden Moslem und Muslim synonym verwendet in der deutschen Sprache. Der Ausdruck "Muslim" entspricht eher der Aussprache im Arabischen, "Moslem" ist aus dem Persischen, also über einen Umweg, als Ausdruck zu uns gekommen.
Das scheint an sich kein ungewöhnlicher Vorgang zu sein. Auch wenn mir jetzt ad hoc nur ein weiteres Beispiel einfällt, gibt es dennoch einige andere Wörter, die über einen solchen sprachlichen Umweg zu uns gelangt sind, nämlich Japan. Der Ausdruck für das Land ist vom Chinesisch, über malaiisch zum deutschen Ausdruck geworden. Die Japaner selbst sagen "Nihon", manchmal auch "Nippon". Das kann man teilweise hier nachvollziehen: http://de.wiktionary.org/wiki/Japan
In diesem Fall muss man allerdings sagen, dass die Unterschiede in der Aussprache auch in der Schrift begründet sind. Die zugrunde liegende Schrift funktioniert quasi in Bildern, die losgelöst von der Aussprache funktionieren und faktisch in China anders gesprochen werden, als in Japan: http://de.wiktionary.org/wiki/%E6%97%A5%E6%9C%AC
Arabisch als Schriftsprache hat ähnliche Tücken, auch wenn nicht in "Bildern" geschrieben wird, sondern in Konsonanten, die im Ursprung den folgenden Vokal nicht immer erklärten.
Im deutschen ist die Verwendung "Moslem" korrekt. Sprachlich ist aber richtig "Muslim" zu sagen, weil das Arabische den Buchstaben "O" nicht vorsieht. Sachlich ist unabhängig von diesen Schreibweisen das gleiche gemeint.
@Alwin E
Da hast du aber mit "Beijing" einen ganz fürchterlich hinkenden Vergleich gewählt. Denn nach der Sprach- und Rechtschreibreform in den 90er Jahren in China wurde das gesamte System komplett auf das sogen. "Hochmandarin" umgestellt und demnach heißt es jetzt nur noch "Beijing". Die Bezeichnung "Peking" wird innerhalb Chinas nicht mehr verwendet und ist nur noch als "veraltete Bezeichnung im Ausland" gebräuchlich!
@Fragesteller
Es heißt "muslimisch" wenn es als Konfessionszugehörigkeit gemeint ist. Ein "Moslem" ist e i n "muslimischer Glaubensangehöriger (männl.) " und eine "Muslimin" ist e i n e "muslimische Glaubensangehörige (weibl.) " Bei den Standesämtern in Deutschland gibt es ein Verzeichnis, in denen genau diese Bezeichnungen so festgelegt sind!
Muslimisch.
In Saarbrücken gibt es auf dem Hauptfriedhof ein "Moslemisches Gräberfeld".
Muslimisch aber die Deutschen sagen alle Moslemisch weil sies nicht aussprechen können
man kann auch "mohamedanisch" oder "muselmanisch" sagen- kommt letztendlich auf das gleiche raus
kennst du schon die tolle erfindung ''google'' ?;)
Ist beides korrekt, kommt auf die Transkriptionsart an. "muslim" kommt der arabischen Aussprache etwas näher als "moslem".
Man könnte auch fragen, heißt es "Peking" oder "Beijing"?
Das ist im Deutschen egal, Moslem(s) oder Muslim(e), moslemisch oder muslimisch.
Aber Muselmane ist abendländisch-mittelalterlich.
Mohammedaner ist die Bezeichnung der Muslime in der einstigen österreichisch-ungarischen Kaiserreich. Da hießen die Jude auch "mosaisch". Beides sind von dem christlichen Staat auferlegte Bezeichnungen, die die Betroffenen nicht selbst wählen konnten.