In der Nachbarschaft meiner Uroma (96) wohnt seit August ein Ehepaar mit einem autistischen Sohn (31). Der Autismus ist bei ihm extrem ausgeprägt, quasi "heftigste Stufe". Er spricht nicht, lebt immer in einer eigenen Welt (anders als bei Menschen mit leichtem Autismus) und schreit leider auch extrem viel. Ca. 80 % seines Tages verbringt er schreiend und/oder heulend. Er ist zusätzlich noch stark geistig behindert (Stand eines Kleinkindes). Meine Omi ist geistig und körperlich recht fit und lebt alleine, aber aufgrund der Lärmbelästigung durch das Schreien und Heulen kann sie nachts nicht mehr schlafen und leidet zunehmends an Ermüdungserscheinungen. Sie hat jetzt schon oft Tage und Nächte bei uns verbracht. Wir lieben unsere Omi sehr, doch erstens ist das ja nicht Sinn der Sache - sie zahlt ja Miete - und zweitens ist unsere Wohnung für drei Leute eigentlich zu klein.
Wir haben schon mit den Eltern geredet. Der Vater ist recht umgänglich und versteht das Problem, Problem ist die Mutter - ihr absolut einziger Lebensinhalt ist der Sohn, sie lässt ihn keine Sekunde außer Augen, hat ihn wohl noch nie in fremde Obhut gegeben. Mit der Frau ist absolut nicht zu reden.
Der Vermieter ist ein sehr netter Mann, doch er hat starke Hemmungen, irgendwas gegen die familie zu machen, da er nicht als Diskriminierer von Behinderten dastehen will...
Was können wir machen? Gibt es konkrete Bestimmungen (Ruhestörung etc.?)
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Answers & Comments
Der Autist gehört in die Betreuung von Fachkräften. Eltern sind bei behinderten Menschen völlig unqualifiziert. Sie befriedigen lediglich ihre eigenen Bedürfnisse und schaden damit jedem behinderten Menschen.
Ich würde die Polizei informieren. Ein Mensch (auch ein behinderter) der 80% am Tag schreit und weint gehört in eine geschützte Umgebung wo sich Fachkräfte um ihn kümmern. (Auch gegen den Willen der Mutter.) Es besteht offensichtlich Handlungsbedarf.
Sucht Euch Rat in einer sozialen Einrichtung
wie Diakonie, Caritas, AWO oder ähnliche...
Da man heute wegen wirklich jedem Mist als Diskriminierender dasteht, müsst Ihr sehr darauf
achten, wie Ihr diese Kritik vortragt...
Aber wenn man Deine Frage liest, sollte es da eigentlich keine Probleme geben...
Aber manche Menschen, auch Sozislarbeiter/innen
sind gefährlich vernagelt und begreifen nicht, dass
auch eine alte Dame ein Anrecht auf Ruhe und ein lebenswertes Umfeld hat...
Viel Glück......
Ruhestörung ist Ruhestörung.
Ich würde mich beschweren, dann käme der Nachbar vielleicht in eine Einrichtung.
In der Zeit der political overoverovercorrectness ist es sehr schwer, wenn es um Behinderte geht.
Man muß sich nur mal dieses Inklusionsgedöns ansehen, was von SPD-Leuten seit einiger Ziet veranstaltet wird.
Sehr schnell wird hier die Behindertenhasser-Keule eingesetzt. Sehr schnell wird einem hier unterstellt, man befürworte Euthanasien wie zur Zeit des Nazifaschismus in Deutschland.
Das Einbauen von Schallschutzwänden wäre eine Möglichkeit.
Ansonsten sollte auch überlegt werden, hier das Gesundheitsamt und parallel dazu das Ordnungsamt einzuschalten.
Ob der behinderte Mann in der Wohnung bei seiner Mutter am besten aufgehoben ist, würde auch von diesen Stellen hinterfragt werden.
Bei allem Verständnis und Mitleid für den behinderten Mann und seine an ihm hängende Mutter, es kann nicht angehen, daß dadurch permanent unbeteiligte Dritte gestört und in ihrer Lebensqualität dermaßen beeinträchtigt werden, wie du es hier schilderst.
Auch für so einen Fall wird es Gesetze und Rechtsvorschriften geben. Am besten, ihr setzt euch mit einem Anwalt in Verbindung.
Deine Großmutter hat das Recht auf ein ungestörtes Leben. Der Vermieter hat für Ruhe zu sorgen. Wenn der, aus welchen Gründen auch immer, Skrupel hat gegen die Eltern des Unruhestifters vor zu gehen, würde ich erst mal die Miete kürzen und ggf. einen Rechtsbeistand in Anspruch nehmen.
Behinderung hin oder her - es kann doch nicht angehen, dass dadurch andere Menschen krank werden, wenn die keine Ruhe finden.
In diesem Falle solltet Ihr Euch an den "sozialpsychiatrischen Dienst" des Gesundheitsamtes wenden - die sind dafür zuständig.
Dann wird dort ein Besuch erfolgen, bei dem das Amt die Situation prüft und ggfs. eine stationäre Unterbringung anordnet.
Sollte das Amt zum Schluss kommen, dass seitens des Amtes keine Maßnahmen notwendig sind, hilft nur noch eine Klage der Lärmbetroffenen vor Gericht.
Leider nichts. Das verdanken wir dem Kardinal von Galen.
Du schreibst, diese Familie wohnt seit August in der Wohnung.
Was war in der letzten Wohnung....vermutlich mussten sie da ausziehen ?
Bei allem Verständnis muss ich doch sagen, wenn die akustische Belastung und damit auch die nervliche sehr groß ist, sollte man vorsichtig bei den Behörden vorsprechen.
Man kann schon etwas machen, aber das sollten die Behörden tun. Dieser schreiende, auf dem Stand eine Kleinkindes gebliebener Sohn gehört in eine Anstalt die sich mit solchen Dingen auskennt. Hier muss entweder ein Gericht oder aber das Ordnungsamt einschreiten. Man kann deiner Oma nicht diese ständigen Ruhestörungen zumuten. Es verwundert dass die Eltern es schon 31 Jahre damit ausgehalten haben.
Ich glaube, die einzige Lösung wird sein, weg zu ziehen.
@Claude
"Meine alte Omi sollte auf keinen Fall wegziehen."
Verzeih mir bitte, ich habe das Alter deiner Omi überlesen.
Ich denke der Tipp von "Remo" hört sich zielführender an,
die Antwort würde ich unterstreichen,
Viel Glück, dir und deiner Omi.