Was bringt einen Menschen dazu einen anderen Menschen zu essen? Was geht in deren Köpfen vor? Wie kann man sich das vorstellen? Ist eine ernstgemeinte Frage!
"Kannibalismus ist ein archaischer Trieb, der im Menschen schlummert", erläutert Reinhard Haller, Experte für Kriminalpsychiatrie und Sachverständiger. Ein Trieb, der im Extremfall zu einer Tat führen kann. Eine solche Tat könne geplant sein, oder im Affekt passieren. "In irgendeiner Extremsituation, zum Beispiel nach einem Aggressionsdelikt, brechen dann die Dämme".
Kannibalismus ist eine sehr elementare Form der Einverleibung. Fortgeschrittene Zivilisationen entscheiden sich inzwischen vornehmlich auf Metaphern, wenn es darum geht, jemanden zum Fressen gern zu haben. Unser zivilisierter Kannibalismus wäre wohl eher als eine Form der leidlich sozialverträglichen Ausbeutung von Menschen in privaten und öffentlichen Beziehungen zu verstehen. Der regressive Glaube, sich die Kräfte, Fähigkeiten und Eigenschaften eines Menschen mit dessen Einverleibung anzueignen, ist in unseren Zeiten durch Fantasien ersetzt worden. Unmittelbare Einswerdung mit dem Anderen wird heute vorzugsweise durch identitätshungrige Starkulte und andere Formen des kommerziellen Fetischismus besorgt.
Rudolf Egg(Psychiater). So etwas kann in Verbindung mit einer Wahnerkrankung, also beispielsweise mit Schizophrenie, vorkommen. Verstehen im eigentlichen Sinne kann man das nicht. Man muss einfach feststellen, dass es offenbar Menschen gibt, die Lustempfindungen bei Dingen haben, für die andere Personen keinen Zugang haben. So wie man sich auch in die Vorstellungen eines sadistischen Sexualmörders nicht hineindenken kann. Denken Sie an Jürgen Bartsch, dessen höchste Phantasie es war, einmal einem Jungen bei vollem Bewusstsein mit einem Messer den Bauch aufzuschlitzen. Was daran lustvoll sein soll, ist kaum zu begreifen. Aber so ist eben die Erlebniswelt eines sadistisch gestörten Menschen.
Es gibt noch einige wenige Stämme, die Kannibalismus wohl aus rituellen Gründen praktizieren. Diese Naturvölker haben natürlich ganz andere Beweggründe wie es z. B. der sogen. "Kannibale von Rothenburg" hatte. Meiner Meinung nach ist also "Kannibalismus" nicht gleich "Kannibalismus", das muss schon irgendwie differenziert werden!
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"Kannibalismus ist ein archaischer Trieb, der im Menschen schlummert", erläutert Reinhard Haller, Experte für Kriminalpsychiatrie und Sachverständiger. Ein Trieb, der im Extremfall zu einer Tat führen kann. Eine solche Tat könne geplant sein, oder im Affekt passieren. "In irgendeiner Extremsituation, zum Beispiel nach einem Aggressionsdelikt, brechen dann die Dämme".
Kannibalismus ist eine sehr elementare Form der Einverleibung. Fortgeschrittene Zivilisationen entscheiden sich inzwischen vornehmlich auf Metaphern, wenn es darum geht, jemanden zum Fressen gern zu haben. Unser zivilisierter Kannibalismus wäre wohl eher als eine Form der leidlich sozialverträglichen Ausbeutung von Menschen in privaten und öffentlichen Beziehungen zu verstehen. Der regressive Glaube, sich die Kräfte, Fähigkeiten und Eigenschaften eines Menschen mit dessen Einverleibung anzueignen, ist in unseren Zeiten durch Fantasien ersetzt worden. Unmittelbare Einswerdung mit dem Anderen wird heute vorzugsweise durch identitätshungrige Starkulte und andere Formen des kommerziellen Fetischismus besorgt.
Rudolf Egg(Psychiater). So etwas kann in Verbindung mit einer Wahnerkrankung, also beispielsweise mit Schizophrenie, vorkommen. Verstehen im eigentlichen Sinne kann man das nicht. Man muss einfach feststellen, dass es offenbar Menschen gibt, die Lustempfindungen bei Dingen haben, für die andere Personen keinen Zugang haben. So wie man sich auch in die Vorstellungen eines sadistischen Sexualmörders nicht hineindenken kann. Denken Sie an Jürgen Bartsch, dessen höchste Phantasie es war, einmal einem Jungen bei vollem Bewusstsein mit einem Messer den Bauch aufzuschlitzen. Was daran lustvoll sein soll, ist kaum zu begreifen. Aber so ist eben die Erlebniswelt eines sadistisch gestörten Menschen.
In der Vergangenheit waren es meist religiöse Gründe.
Sie nahmen an das der Mut,Stärke, Geist und das Wissen in sie übergeht wenn sie von den Opfern etwas gegessen haben.
Es ging in den wenigsten Fällen um Sättigung.
Es gibt noch einige wenige Stämme, die Kannibalismus wohl aus rituellen Gründen praktizieren. Diese Naturvölker haben natürlich ganz andere Beweggründe wie es z. B. der sogen. "Kannibale von Rothenburg" hatte. Meiner Meinung nach ist also "Kannibalismus" nicht gleich "Kannibalismus", das muss schon irgendwie differenziert werden!
Die Stärke des Opfers soll in den Körper des "Essers" gelangen.
Perverse
Glaube,Hunger ,Ritual wer weiss es gibt für soetwas viele Gründe
Hunger und nichts anderes zur Hand.
PS: Ist eine ernstgemeinte Antwort.
Hunger.
Ein relativ bezwingbarer Gegner.
Damit ist der Feind / Konkurenz, aus dem Weg geräumt.