Heute hatten wir wieder so ein Erlebnis. Ich habe schon gesehen, dass der alte Mann am Straßenrand den Autofahrer vor uns beschimpfte. Er stand statt auf dem Bürgersteig auf der Straße, als wir vorbei fuhren, holte er aus und schlug gegen unseren Spiegel. Danach behauptete er wir wären zu schnell gewesen ( dann hätte er sich die Hand gebrochen), und drohte uns an zu zeigen. Keine Ahnung auf welcher Grundlage. Und das ist nicht das erste Mal, das ich, oder mein Mann mit einem verbitterten alten Menschen aneinander geraten. Als Verkäuferin habe ich das auch schon so oft erlebt, obwohl man sich so um die Menschen bemüht und ihnen sonst wohin kriecht.
Warum ist das so. Wird man im Alter verbittert, weil die Jugend vorbei ist, oder weil man krank und depressiv ist, oder warum sind so viele alte Menschen so bösartig und ungerecht?
Und das sind genau die, die sich Respekt von der Jugend einfordern, doch wenn man sich selbst respektlos benimmt, dann kann ich das auch nicht von anderen erwarten.
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sicherlich wird es unterschiedliche gründe für solches verhalten geben.
aber ich überleg mir oft, was solche menschen wohl für prägungen in der kindheit hatten.
das muss gar nicht die von dir vermutete verbitterung sein. mancher hat solches verhalten als normal erlebt.
verwahrlosung wegen der kriegsfolgen, traumatische störungen ohne behandlung, altersverfall der hirnstruktur, wahrnehmungsstörungen, angststörungen, unerkannte depressionen....
Hi,
ich glaube das liegt daran, dass diese Leute, egal ob Mann oder Frau in sich bitter sind...
...im zunehmenden Alter wird erkannt, dass sich das Leben auch nicht mehr einfach so zum Guten wendet, darum kann man verbittert werden...schlechte Beispiele für Menschen gibt es immer...halte nach den Positiven Ausschau, denn die gibt es auch...
...viel Spaà noch
Ich nehmen an, dass Ihr FÃR IHN zu schnell gewesen seid. Man bedenkt oft nicht, dass sich alte Menschen einfach nicht mehr so schnell bewegen können. Ich hatte mal einen verletzten Fuà und musste ein paar Wochen mit Krücken laufen. Da habe ich erst verstanden, wie man sich fühlt, wenn man überall gedrängelt und geschubst wird und niemand Rücksicht nimmt. In meinem Fall war abzusehen, dass alles bald wieder gut wird. Aber wenn man in ein Alter kommt, wo nichts mehr besser wird und erkennt, dass man von nun an immer rumgeschubst werden wird, dann kann ich mir vorstellen, dass man verbittert.
In einem der ärmsten Länder der Welt habe ich mal bei einer langen Busfahrt ein junges Ehepaar kennen gelernt, das gerade Deutschland bereist hatte. Ich fragte die Leute, wie es ihnen denn gefallen hätte und erwartete irgendwie, dass sie bewundern würden wie "hoch entwickelt" unser Land ist. Doch sie wichen mir irgendwie aus. Ihre Höflichkeit hinderte sie daran, mir die Wahrheit zu sagen. Nach ein paar Stunden fragte ich sie noch einmal. Sie drucksten erst herum und sagten dann, es hätte sie "sehr traurig gemacht zu sehen, wie man in Deutschland mit Kindern und alten Menschen umgeht". Das hat mich tief beeindruckt und ich habe es nie vergessen.
Ich finde, dass unsere Gesellschaft wirklich ziemlich hartherzig und kaltschneuzig geworden ist. Wer nicht (mehr) zur Produktion und Reproduktion genutzt werden kann, wird ausgestoÃen und oft angefeindet. Dessen Bedürfnisse werden kaum noch beachtet. Blöd auch, dass wir uns alle gegeneinander ausspielen und dann einzeln abservieren lassen: Junge gegen Alte, Ossis gegen Wessis, Männer gegen Frauen, Arbeiter gegen Arbeitslose usw.
Nachtrag:
@Henri hat recht mit der Bemerkung über Kriegstraumata. Ich empfehle das Buch "Wir Kinder der Kriegskinder: Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs". Die heutigen Alten haben den Krieg als Kinder oder Jugendliche erlebt. Heute diskutiert man ja sogar darüber, ob es Kindern schadet, Kriegsberichterstattungen im Fernsehen zu sehen. Und diese Kinder haben alles selbst erlebt. Brennende Häuser, Leichen auf der StraÃe, gestorbene Väter, vergewaltigte Mütter, Flucht und Vertreibung. 14 Millionen Kinder waren auf der Flucht, viele davon alleine. Und sie haben nie eine psychologische Betreuung bekommen. Sie durften keine Opfer sein, weil sie zum Tätervolk gehörten. In dem Buch steht aber auch viel darüber, wie ihre unaufgearbeiteten Traumata in ihren Kinder, Enkeln und Urenkeln weiter leben... (das sind wir). Sie haben sich gerappelt und nach einem langen Arbeitsleben ist vielen von ihnen kein ruhiger Lebensabend gegönnt. Schlimm, schlimm.
farg mich das in 40 Jahren noch mal
Ich glaube manche Menschen kommen damit nicht klar das ihre Umwelt sich so schnell verändert z.B. das sie selber nicht mehr Auto fahren können. Oder jemand der nie einen Führerschein hatte kann das auch garnicht nachvollziehen. Meine Oma meckert sogar über die Krankenwagen das die bei Blaulicht fahren dürfen wie sie wollen XD
Das Alleinsein, fehlende soziale Kontakte, keine Angebote speziell für die ältere Generation.
Ich glaube, diese Menschen sind allein und einsam, dann evtl. noch krank. Sie gehen kaum raus und haben keinen Kontakt zu anderen Menschen. Vielleicht haben sie keine Kinder oder diese wohnen nicht am Ort, so daà sie sehr allein sind.
Langeweile, Einsamkeit, Krankheit...um nur die drei wichtigsten Faktoren zu nennen.
Mich darfst Du es auch noch einmal in 30 Jahren fragen
Ich sehe an meiner Mutter,,dass es keine verbitterten Menschen geben muss, da man in jungen Jahren vorsorgen kann.. Der Führerschein z. B. ist ein wichtiges Mittel, um sich selbst zu eingen Begegnungsorten zu fahren, Schwimmen, Busreisen, Konzerte, Strandbesuche, Kegelverein und monatliches Essen mit Nachbarn. Ebenso Fahrten oder Besuche bei Verwandten, die weiter entfernt wohnen.
Viele ältere Menschen haben sich nie damit beschäftigt, was sie unternehmen oder welches Hobby sie ergreifen könnten. Es gibt ebenso viele Ehrenämter,die man mit Freude und Hingabe ausfüllen könnte..Junge Mütter sind manchmal darum verlegen, eine gut behütete Stelle für ihre Kinder im Notfall zu finden.
Auch mit den Gedanken, dass die ewige Jugend vielleicht eines Tages schwindet oder man sich mit Krankheiten abfinden muss,,scheint in vielen Gehirnen keinen Platz zu finden..WER sich frühzeitig mit dem Ãlterwerden beschäftigt, dürfte damit keine Probleme haben.
Kleiner Horizont, leider.