Ja sicher, denn nur weil er nicht wählen geht heißt das doch noch lange nicht dass er nicht zum Volk gehört. Sicherlich wäre es begrüßenswert wenn er wählen würde, aber auch eine Nichtwahl ist ein Ausdruck seiner Stimmung und das Verhältnis zu unserer Obrigkeit.
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Nimmt man das Wort Demokratie, Volksherrschaft,
ernst, dann hat ein Nicht-Wähler kein Interesse an
der Herrschaft seines Volkes teil zu haben...
Sie wären also eine Art Volks-Mitglieder ohne
Interesse...
Insofern ist diese Frage, wenn ich sie auch ironisch
verstehe, fast berechtigt... Aber nur fast...
Ich habe in früheren Jahren, besonders als ich
selbst noch politisch aktiv war, über Nicht-Wähler,
wegen ihrer (vermeintlichen?) Interessenlosigkeit
am politischem Geschehen, geschimpft wie ein Rohrspatz...
Mittlerweile aber habe ich erkannt, dass alle Parteien sich
nur noch das kleinere Übel erweisen, welches meist mit einem
noch größeren (Koalitionen) zusammen geliefert wird...
Mein Blick auf die Nicht-Wähler hat sich mit der Zeit
nicht nur dadurch deutlich verändert, sondern weil ich
erkannt habe, dass gerade bei denen, denen ich früher
Interessenlosigkeit vorgeworfen habe, alles andere
eben diese Interessenlosigkeit besteht.
Es ist weniger eine Politik- als eine Parteien-Verdrossenheit...
Interessiert sind sie meist mehr als die, die wählen...
Gerade mit diesen Leuten kann man sogar die besten, interessantesten
und vor allem offenen und demokratischsten Diskussionen führen,
weil sie eben keine Partei und deren Ansichten vertreten (müssen)......
Während Parteigänger immer auf Gedeih und Verderb daran
interessiert sind, selbst dicke Fehler als notwendige Sachzwänge
stur und uneinsichtig zu verteidigen, sind es die angeblich Interessenlosen,
die immer das Für und Wider einer politischen Frage im Auge haben
und dies intelligent wissend vortragen...
Leider haben die Parteien, ich benutze mal ein Schlagwort, sich den
Staat zur Beute gemacht...
Dies spiegelt sich besonders in der Tatsache wieder, dass es Städte
und Gemeinden, teilweise sogar Firmen, gibt, in denen nicht die
Leistung zählt, sondern das "richtige" Parteibuch und die Fähigkeit
zur Anpassung...
Beispiele an denen man sieht, dass unliebsame Politiker aus der
Politik gekickt werden/wurden, gibt es genug. Ein bekanntes Beispiel
ist Ströbele, dem man seinerzeit, als er gegen den Jugoslawien-Einsatz
stimmte, einen sicheren Listenplatz verweigerte und ihn auf diese Weise
los werden wollte....
Dass er trotzdem gewählt wurde, lag ausschließlich daran, dass er
der erste direkt gewählte Grüne war...
Ob man Ströbele mag oder nicht, darum geht´s nicht, sondern um
das demokratische Verständnis der Grünisten...
Dumm gelaufen jedenfalls...
Oder sie werden "weg gelobt", wie beispielsweise damals die
SPD-Abgeordnete Matthäus-Meier...
Sie wäre den Schröderisten einfach nur zu aufmüpfig gewesen...
Selbst in eine Partei einzutreten ist also nur dann ein guter Vorschlag,
wenn man bereit ist seine Ideale, oder wie immer man seine Ziele
nennen will, über Bord zu werfen...
Vielleicht kommt einmal die Zeit, in der man parteilosen Leuten
eine Chance gibt...
Derzeit aber sehe ich da kaum Chancen --auch wenn es Ausnahmen
im kommunalen Bereich gibt--, weil viel zu viele Wähler Traditionswähler
sind und sich ständig das Märchen vom "kleineren Übel"
aufschwatzen lassen......
Wenn man sich überlegt, wie viel % Wahlberechtigte "unsere" derzeitige
Regierung wirklich vertritt, kann einem wegen der Ignoranz darüber
Angst und Bange werden lassen...
...und damit meine ich nicht die vermeintliche Ignoranz der Nicht-Wähler......
Ja sicher! Schliesslich zahlt er auch seine Steuern...
Ja sicher, denn nur weil er nicht wählen geht heißt das doch noch lange nicht dass er nicht zum Volk gehört. Sicherlich wäre es begrüßenswert wenn er wählen würde, aber auch eine Nichtwahl ist ein Ausdruck seiner Stimmung und das Verhältnis zu unserer Obrigkeit.
Ganz einfach: Ja.
Demokratie ist die Herrschaft des Volkes.
Auch Nichtwähler gehören zum Volk.
Eher sollte man doch überlegen, warum gewählte Regierungsvertreter auf das Volk pfeifen.
Siehst du Pate, du bist auf dem Weg.
Meine Antwort erscheint dir widersprüchlich. Tupelo hat es ausführlicher erklärt.
klar
Natuerlich.
ja
Die trägen, ohne gelebte Eigenverantwortung Nicht-Wähler sind leider die größte Gruppe.
Ein "Nichtwähler" ist vorallem ein "Mensch"