Bei Platon steht im Mittelpunkt die ontologische Wahrheit. Wenn Sein so sei, wie es sein solle, dann sei es wahr. ( Attributiver Wahrheitsbegriff) Platon war überzeugt, zu wissen, was wahres Sein ist. Die Unterscheidung zwischen wahrem Sein und einem Seienden, das kein wahres Sein sei, durchzieht die gesamte Philosophie Platons. Was man in der Umgangssprache unter Wahrheit versteht – z. B. Übereinstimmung von Aussage und Tatsache (Prädikativer Wahrheitsbegriff) oder logische Wahrheit –, spielt bei Platon keine Rolle.
Das Schöne:
Für Platon ist das Schöne das Naturschöne, in der die Idee der Schönheit zum Ausdruck komme. Kunst sei nur Nachahmung der Wirklichkeit und damit nach Idee und Natur drittrangig.
Die Liebe bzw. der Eros als Methode des Erkennens:
(Aus dem »Symposium«)
Der Weg aber führt in der wahren Erotik von dem Beglückt sein durch den einzelnen schönen Leib über die Liebe zur leiblichen Schönheit überhaupt zur Liebe des Seelisch-Schönen und von ihm zur Liebe jener Schönheit, die dem Gedanken, dem Ideellen eignet. Wer die Stufen jenes Aufstiegs durchschritten hat, dem aber öffnet sich auf höchster Stufe der Blick für die reine Gestalt des einen wahren Schönen an sich, das immer ist, nicht entsteht und nicht vergeht, nicht größer und nicht kleiner wird, das an keinen bestimmten Ort und an keine bestimmte Zeit gebunden ist, das sich überhaupt nicht in irgendeinem Raum, weder auf der Erde noch im Himmel, befindet, sondern rein und lauter und unvermischt als ein an und für sich bestehendes einzigartiges Sein ewig in sich ruht, an dem alles andere teilhat, jedoch in der Weise, dass sein Werden und Vergehen jenes wahre Schöne nicht berührt.
Das Gute:
Platon behauptete, die Menschen und die Welt, bzw. das Sein schlechthin, seien – im ethisch/moralischen Sinne – im Prinzip gut. (Womit er aber nicht behauptete, dass Welt und Menschen tatsächlich gut seien.) Die Idee des Guten sei die oberste Idee, die Idee der Ideen. Während es zu allen anderen Ideen immer die entgegengesetzte Idee gebe – Dialektik –, gebe es zur Idee des Guten keine Entgegensetzung. Eine Idee des Schlechten existiere nicht. Das Schlechte sei ein Nichtseiendes, immer nur ein Fehlen des Guten. Und weil die Welt im Prinzip gut sei, könne sie auch in der Realität gut sein. Die Menschen müssten sich nur auf das Gute besinnen, dann würden sie es praktizieren. (Eine radikale Gegenposition hierzu hat später Schopenhauer entwickelt.)
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Das Wahre:
Bei Platon steht im Mittelpunkt die ontologische Wahrheit. Wenn Sein so sei, wie es sein solle, dann sei es wahr. ( Attributiver Wahrheitsbegriff) Platon war überzeugt, zu wissen, was wahres Sein ist. Die Unterscheidung zwischen wahrem Sein und einem Seienden, das kein wahres Sein sei, durchzieht die gesamte Philosophie Platons. Was man in der Umgangssprache unter Wahrheit versteht – z. B. Übereinstimmung von Aussage und Tatsache (Prädikativer Wahrheitsbegriff) oder logische Wahrheit –, spielt bei Platon keine Rolle.
Das Schöne:
Für Platon ist das Schöne das Naturschöne, in der die Idee der Schönheit zum Ausdruck komme. Kunst sei nur Nachahmung der Wirklichkeit und damit nach Idee und Natur drittrangig.
Die Liebe bzw. der Eros als Methode des Erkennens:
(Aus dem »Symposium«)
Der Weg aber führt in der wahren Erotik von dem Beglückt sein durch den einzelnen schönen Leib über die Liebe zur leiblichen Schönheit überhaupt zur Liebe des Seelisch-Schönen und von ihm zur Liebe jener Schönheit, die dem Gedanken, dem Ideellen eignet. Wer die Stufen jenes Aufstiegs durchschritten hat, dem aber öffnet sich auf höchster Stufe der Blick für die reine Gestalt des einen wahren Schönen an sich, das immer ist, nicht entsteht und nicht vergeht, nicht größer und nicht kleiner wird, das an keinen bestimmten Ort und an keine bestimmte Zeit gebunden ist, das sich überhaupt nicht in irgendeinem Raum, weder auf der Erde noch im Himmel, befindet, sondern rein und lauter und unvermischt als ein an und für sich bestehendes einzigartiges Sein ewig in sich ruht, an dem alles andere teilhat, jedoch in der Weise, dass sein Werden und Vergehen jenes wahre Schöne nicht berührt.
Das Gute:
Platon behauptete, die Menschen und die Welt, bzw. das Sein schlechthin, seien – im ethisch/moralischen Sinne – im Prinzip gut. (Womit er aber nicht behauptete, dass Welt und Menschen tatsächlich gut seien.) Die Idee des Guten sei die oberste Idee, die Idee der Ideen. Während es zu allen anderen Ideen immer die entgegengesetzte Idee gebe – Dialektik –, gebe es zur Idee des Guten keine Entgegensetzung. Eine Idee des Schlechten existiere nicht. Das Schlechte sei ein Nichtseiendes, immer nur ein Fehlen des Guten. Und weil die Welt im Prinzip gut sei, könne sie auch in der Realität gut sein. Die Menschen müssten sich nur auf das Gute besinnen, dann würden sie es praktizieren. (Eine radikale Gegenposition hierzu hat später Schopenhauer entwickelt.)
http://www.philolex.de/platon.htm#wah