Gibt es denn tatsächlich etwas, für dessen Zweck ein Mensch sterben darf - auch durch Selbstmord. - Und wenn ja, worin besteht dies?
Und dürfen auch andere, sog. "unschuldige" Menschen für gerade diesen, wenn auch den argumentativ besten, Zweck sterben?
Im Grunde läuft doch diese Frage darauf hinaus: Welchen Wert hat das Leben, wenn selbiges nicht allein dafür da ist, sich selbst zu erhalten. Und glücklich sein im Leben, kann auch nicht alles sein ...denn immerhin: Ich kann mit meinem Leben sehr glücklich sein, während viele hundert Menschen am Tag verhungern ...
Update:@maurerxxl: Ich tue nicht nur so. In gewisssem Sinne nämlich ist das, was wir "Leben" nennen, tatsächlich ewig ... willst Du nämlich solche Sätze sagen, die nach Deiner - wie billig - zeitlich begrenzten irdischen Existenz stattfinden würde oder die etwas darüber aussagen, was vor Deiner Geburt stattgefunden haben, so sagst Du eigentlich unsinnige Sätze - d.h. solche, die Du selbst niemals wirst bestätigen oder verneinen können, denn Du bist ja selbst nicht dabeigewesen ...
Was außerhalb Deiner Lebenszeit geschieht, gehört viel eher dem Nichts an - und was dem Nichts nahesteht, steht auch der Ewigkeit nahe.
Also das, was den Menschen von seiner zeitlichen Lebensspanne trennt, sollte ihm doch viel näher stehen als das, was ihm am Leben hält. - Das "Etwas" ist nur ein kleiner Abschnitt aus dem unergründlichen "Nichts" - und irgendwann einmal wird der Mensch sicherlich ein ziemlich brauchbares Leitfossil abgeben.
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Todeswahrhaftigkeit ist keine Sehnsucht nach dem Ende, sondern Klugheit im Umgang mit ihm. Sterben lernen nimmt nichts von der Sterbenslast und Todesfurcht, schon gar nicht verhilft sie zu Sterbenslust und Todesbejahung. Sterben lernen heißt zuallererst, bewusst leben zu lernen und des Lebens Wert hochzuschätzen. Sterben lernen fasst nicht nur den Tag ins Auge, als könnte er ewig währen; es kennt das Faktum der Nacht und anerkennt seine Unausweichlichkeit: Deshalb lehrt es uns, den Tag bewusster mit Leben zu füllen, da es nicht nur den Aufstieg des Lebensbogens der Jugendlichkeit anstarrt, als könne der ewig dauern, sondern auch den Abstieg zu Alter und Ende, der ein erfülltes Leben gestattet, auch in der Ungewissheit darüber, wann es zu Ende sein wird. Wenn jedoch jemand, diesen Bogen aus freier Entscheidung zu Ende denkend, selbst den Augenblick bestimmen will, an dem dieser Weg vollendet ist, so verdient er Respekt und Mitgefühl, nicht Ablehnung, Herabsetzung, Entwürdigung oder gar Entmündigung.
Sigmund Freuds Motto "si vis vitam para mortem" trifft genau diese Aufforderung, Sterben und Tod allein deshalb zu versöhnen und mit Gelassenheit zu begegnen, weil erst auf dieser Grundlage ein gutes Leben gelingen kann. Deshalb bedeutet Leben lernen immer auch gleichzeitig Sterben lernen, wenn das gelungene Leben nicht an Illusionen scheitern soll. Sterben soll übrigens auch letztlich ganz leicht sein: Noch jeder hat es geschafft, so wenig erfolgreich er auch im Leben gewesen sein mag. An ihrem Ende herrscht große Gleichheit unter den Menschen, so sehr sie auch ein Leben lang nach Verschiedenheit gestrebt haben mochten. Die Verschiedenartigkeit muss in ihren Leistungen und der Erinnerung an sie fortleben, aber vor dem Tod sind alle Menschen gleich.
Quelle:
De PDF Hubert Markl
Menschenleben heißt Sterben lernen
ach dieses 'leben oder sterben' hört sich so end-gültig an.-
leben und sterben sind halt verschiedene zustandsformen der lebewesen - phasen, wie auch wachsein und schlafen.-
wir könnten also die frage umformen und fragen: wofür dürfen lebewesen schlafen? ... und wann? ... und unter welchen umständen? ...
all das ist im großen biorhythmus der natur und die natur wiederum im umfassenderen (aus unserer sicht 'ewig / unendlich' - weil unermeßlich) auf und ab des sonnensystems, der galaxie, der sonnensysteme, der galaxien, ... eingebunden und was da einzelne flöhe an rhythmusstörungen drin verursachen, mag zwar für das flöhenvolk von bedeutung sein aber nicht für das werden und vergehen des ständig wiederkehrenden.-
was uns letztendlich gegeben ist, ist dieser welle, die auch uns durchfließt, einen eigenen ausdruck zu verleihen - ob wir mit unserer gestaltung zufrieden sind oder nicht, auch das verändert wenig am ewigen lauf.-
... und schließen sich mehrere flöhe in gruppierungen zusammen - so mag die welle ein wenig wuchtiger verlaufen.- proportional zum incommensurablem bleibt sie trotzdem vernachläßigbar.-
Zwecke, Werte, Urteile bildet nur der Mensch und unterwirft diese Moral einer Ethik.
Sie sind genau wie das Leben dynamisch und völlig willkürlich.
Jeder legt den Zweck bzw. Wert für sich selbst fest. Für den einen zweck- und wertlos, für den anderen zweck- und wertvoll. Unsere Gefühle machen die Bedeutung dazu.
Völlig beliebig, individuell, subjektiv, ambivalent, wie alles was der Mensch wahrnimmt.
"Sterben kann gar nicht so schwer sein - bisher hat es noch jeder geschafft."
(Norman Mailer)
Stell dir vor, wenn kein Mensch sterben würde. Dann gäbe es keine.
Die Antwort auf all deine Details ist immer die gleiche zu erfahren WER DU WIRKLICH bist, was keine Worte bedarf, keine Diskussion, sondern ERFAHRUNG dessen was und wer wir wirklich sind: Liebe, Licht, Bewusstsein, ALLES was IST und alles was NICHT ist... dann verändert sich dein Blickwinkel durch den du die "Wirklichkeit" betrachtest und siehst auch in anderen Menschen das gleiche Potenzial wie bei sich selbst...
Wenn man von " Sterben " spricht und vom Wert eines Lebens, so sollte man sich fragen , was bedeutet Leben und ist es nicht ganz wichtig zu fragen, was Bewusstsein ist ?
Ein Körper ist eine sinnvolle Zusammensetzung von Organen und im Zusammenspiel mit dem Gehirn, wird das Bewusstsein in uns erzeugt, dass wir leben. Ohne Bewusstsein kein sinnvolles Leben !
Aber wann wird das Leben erst sinnvoll ?
Glücklich sein zu wollen, wenn Andere immer noch unglücklich sind ?
Es kommt nicht auf das Bewusstsein an sich an, sondern auf das Selbstbewusstsein und eine Entwicklung zu Höherem Bewusstsein. Der Mensch soll seine eigenen Evolution selbst vorantreiben, in seine " Hände " legen und von dem automatenhaften Verhalten wegkommen.
Als erstes : " Wer einmal menschliches Bewusstsein in sich entwickelt hat, wird es immer haben "
Als zweites :
Wir werden uns immer eines Körpers bewusst sein. Aber er ist nicht nur Körper, so genannte Materie, sondern auch Geist und das Bewusstsein selbst kann auch ohne Körper " existieren ".
Den " Tod " kann kein Bewusstsein erfassen, also sind wir immer " da ". Wir erwachen aus der Vollnarkose, aus dem Tiefschlaf , in einem " neuen Körper " und identifizieren uns mit ihm.
Ein Supramental, ( Sri Aurobindo , Yoga- Philosophie ) , welches wir bewusst in uns entwickeln können, wird uns nicht nur glücklich machen, sondern wird unser Bewusstsein derart erweitern helfen, dass wir unsere Bestimmung erkennen werden.
Selbstmord hat nie einen guten Zweck! Dies sind meistens verwirrte, auf jeden Fall bedauernwerte Seelen die sich einbilden, daß es etwas Gutes sein soll, sich selbst zu töten. Und mit Selbstmord kann nichts gutes, sondern immer etwas schlechtes erreicht werden! herkamann
für alles was das eigene begrenzte sein übersteigt. es geht um bewusstseinserweiterung. für den sieg in der schlacht, für die rettung der menschheit vor einer großen gefahr, für die geliebte. all das ist großartig. weniger großartig ist es, zu sterben, weil man mal kurzfristig beleidigt ist, weil man nicht versteht, wie letzlich doch alles gut wird, eines sonnigen tages.
darin zeigt sich hingabe, dass man sein leben zu lassen bereit ist für die geliebte. das ist eine innere funktion, und man soll keinen billigen scherz treiben damit. sucht ist ein missbrauch dieser hingabe-funktion. denn das objekt der sucht nimmt nur und gibt nichts zurück.
Ein Mensch, soweit er geistig "gesund" ist, sollte nur sterben "dürfen", wenn er sich selber dazu entscheidet; ist natürlich ein Schwachsinnsargument, da das Leben endlich ist. Aber das ist ein freiwilliger Tod. Auch ein Selbstmöder, soweite er mit sich Frieden geschlossen hat, ist zu respektieren. Nicht zu respektieren sind Menschen, die andere dazu verleiten, sich selbstmörderisch einer "Aufgabe", einer "Mission" zu unterwerfen, für die es sich angeblich "zu sterben lohnt". Denn es es gibt fürs Sterben keine Belohnung. /KG
1. Sicher nicht "für's Vaterland"
2. auch nicht für andere "Ideale"
3. Hingegen bin ich der Meinung, jeder habe das Recht, sich seines Lebens zu entledigen, wenn er der Ansicht ist, es sei zu unerträglich geworden. Da wäre der "Zweck" dann schlicht RUHE.